Rottschäfer (Hg.): Wir denken an Euch

Rottschäfer (Hg.): Wir denken an Euch
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Ulrich Rottschäfer (Hg.)

"Wir denken an Euch"

Feldpostbriefe eines ravensbergischen "Heimatpastors" im Ersten Weltkrieg
Beiträge zur Westfälischen Kirchengeschichte, Band 37


296 Seiten, 18 Abbildungen, Paperback
Format 23,0 x 15,5 cm
ISBN 978-3-7858-0454-4

Inhaltsverzeichnis und Einführung

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Produktbeschreibung

Johannes Meyersieck war erster Inhaber der 1914 neugebildeten 2. Pfarrstelle des alten ravensbergischen Kirchspiels Hiddenhausen, das fünf Dörfer umfaßte. Obwohl erst seit kurzem in den Dörfern Oetinghausen und Lippinghausen tätig, verfasste er seit Beginn des Ersten Weltkriegs 48 monatliche Feldpostbriefe an bis zu 380 Adressen junger Männer seines Seelsorgebezirks.

Die Briefe veranschaulichen, wie sehr sein intensives seelsorgerliches Wirken jedem einzelnen Gemeindeglied galt. Dieses aus der Erweckungsfrömmigkeit abzuleitende Amtsverständnis verband sich mit einem glühenden Patriotismus und einer großen Begeisterung für die Welt des Militärischen. Als junger Pfarrer möchte Meyersieck „den guten Geist stärken und damit zur Schlagfertigkeit des Heeres beitragen“. Ein „Dorfkriegsmuseum“ entsteht, für das er um Erinnerungsstücke bittet.

Jeder Brief ist ihm zugleich Kanzel wie auch Litfasssäule: Mit einer Fülle an Bibelzitaten und Liedversen sowie erbaulichen Ermahnungen bis hin zu Erziehungsfragen stärkt er die Soldaten. Zugleich versteht er sich als Mitkämpfer in der Heimat, verfolgt er detailliert den Kriegsverlauf, kommentiert die weltpolitischen Ereignisse und ermutigt seine Gemeindeglieder zur vermeintlichen „Pflicht“. Kein Brief endet ohne Mitteilung über das Ergehen aller Verwundeten, Gefangenen, Vermißten und Erkrankten.

Die Verbundenheit mit der Heimat, einem Schlüsselbegriff dieser einzigartigen Briefsammlung, wird von Pfarrer Meyersieck immer wieder betont.
Insgesamt ein aufschlussreiches Dokument der „Kriegspredigt“, das unverstellte und neue Einblicke in die Zeit des 1. Weltkrieges und die theologische und seelsorgliche Denkweise eines zeitgenössischen Pfarrhauses gewährt.

 

Ulrich Rottschäfer
geb. 1955, Studium der Evangelischen Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und der Kirchlichen Hochschule Bethel, 1981/1982 Mitarbeit im Institut für Westfälische Kirchengeschichte an der Universität Münster, seither zahlreiche Veröffentlichungen zu Themen der Westfälische Kirchengeschichte (Erweckungsbewegung, Diakonie, Lokalgeschichte, Vereinsgeschichte, Biografien u.a.), seit 1986 Gemeindepfarrer im ostwestfälischen Hiddenhausen


Diesen Artikel haben wir am 30.08.2011 in unseren Katalog aufgenommen.